Burger und glutenfrei? Schmeckt das?

Als McDonalds verkündete nun auch glutenfreie Burger anzubieten, freute ich mich wirklich. Ich bin zwar nicht der FastFood-Junkie und eher auf der Selberkocher-möglichst-gesund-Esser-Seite der Ernährungsskala. Aber wie gesagt, ich freute mich. Der Grund liegt wahrscheinlich darin, dass es einfach nicht besonders prickelnd ist, aus einem Massenphänomen ausgeschlossen zu sein. Und McDonalds ist nun einmal ein globales Massenphänomen. Schnell etwas essen gehen, egal wo auf der Welt zu wissen wie die Speisekarte aussieht, und ja, natürlich auch zu einem gewissen Teil Lifestyle. Denn in meiner Jugend war es gar keine Option bei einem Ausflug mit den Freundinnen in die nächstgrößere Stadt irgendwo anders zu essen. Es musste McDonalds sein. Warum? Darüber ließen sich wohl soziologische Abhandlungen schreiben.

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Was ist Gluten eigentlich?

Das werde ich jetzt an dieser Stelle nicht tun. Aber so viel dazu, warum ich wirklich gespannt war auf meinen ersten Burger. Zuerst gab es ja nur die Cheeseburger in der glutenfreien Variante. Mein erster Test verlief, nun ja, doch eher enttäuschend. Das Verhältnis von Brötchen (Bun) zum Rest hat für  mich nicht gepasst. Grundsätzlich ist es so, dass das glutenfreie Bun wesentlich dicker ist, als das normale. Und zum doch seeeehr flachen Rindfleischinhalt ist das nicht stimmig. Also steigerte ich die Fleischdosis: Triple Cheeseburger. Ja, da passte das Verhältnis schon besser. Aber überzeugt war ich noch immer nicht. Das Rindfleisch-Leibchen ist sehr trocken. Dazu das eher trockene Brötchen. Naja.

 

Aber aufgeben ist meine Sache nicht.



Also nächster Test. McDonalds hat das Sortiment glücklicherweise erweitert, es gibt nun auch den Hamburger Royal TS glutenfrei. Da in diesem Burger wesentlich mehr drin ist (Sauce, Tomate, Salat), ist das Verhältnis Brötchen-Inhalt stimmig. Und das Ganze ist dadurch auch nicht mehr so trocken. Ich würde sogar sagen, es schmeckt. Richtig gut sogar.
Zur regelmäßigen McDonalds-Esserin bin ich trotzdem nicht geworden. Aber es ist gut zu wissen, dass ich als Zöliakie-Betroffene die Möglichkeit habe, bei McDonalds zu essen und ich hab von dieser Möglichkeit nun auch schon öfter Gebrauch gemacht, wenn es mal schnell gehen musste.

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Glutenfreier Burger

 

Mehr Kalorien als glutenhältige Burger

Interessant ist ja bei glutenfreie Produkten immer auch ein Blick auf die Kalorienangaben. Immerhin hat glutenfrei aus unerfindlichen Gründen ja den Stempel „gesünder“ aufgedruckt bekommen. Nun ja, das ist bei vielen Produkten nicht so und auch nicht bei den glutenfreien Burgern, wie mir die Kalorienangaben, die ich mir auf der McDonalds Homepage rausgesucht habe, zeigten. Der normale Cheeseburger hat pro Portion 304 Kalorien. Der glutenfreie allerdings 432 Kalorien! Und auch mehr Fett, mehr Zucker und mehr Salz.
Gleiches Bild übrigens beim Hamburger Royal TS: normal 516 Kalorien, glutenfrei 624! Die Zutatenliste ist aber bis auf das Brötchen ident:
Glutenfrei: 234,2g glutenfreies Brötchen mit Sesam, 100% Rindfleisch faschiert, Cheddar-Käse, frische Zwiebeln, Tomate und Eisbergsalat, Würzcreme.
Normal: 234,2g Weizenbrötchen mit Sesam, 100% Rindfleisch faschiert, Cheddar-Käse, frische Zwiebeln, Tomate und Eisbergsalat, Würzcreme.
Hat also das glutenfreie Bun so viel mehr Kalorien? Ich habe bei McDonalds nachgefragt, wo man mir als Grund nannte, dass die glutenfreien Buns schwerer sind, als die nicht glutenfreien. Klingt logisch, denn sie sind schwerer und schmecken auch „gehaltvoller“ als die glutenhaltige Variante, wie mir mein Nicht-Coeli-Tester bestätigte.

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Gluten erwischt – Und nun?

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Und zum Schluss noch ein paar Fakten zu den glutenfreien Burgern:

  • Gibt es in Österreich seit Juli 2015, inzwischen auch wirklich in allen Filialen
  • Die Buns werden aus Reismehl und Maisstärke hergestellt. Hier findet ihr die genau Zutatenliste: Pdf im Link auf Seite 11
  • Aktuell gibt es Cheeseburger, Double Cheeseburger, Triple Cheeseburger, Hamburger, Double Hamburger und den Hamburger TS auch glutenfrei
  • Die glutenfreien Burger kosten jeweils einen Euro mehr, als die „normale“ Variante.

 

 

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