Welche Getränke sind glutenfrei?

Bei der Frage glutenfrei oder nicht geht es meist um Speisen. Aber was ist eigentlich mit den Getränken? Können auch sie Gluten enthalten? Worauf muss man achten und wovon lässt man am besten ganz die Finger? Eine Übersicht:

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  • Bier: Da ist der Fall eigentlich klar: eindeutig glutenhaltig. Bier wird aus Gerste, manchmal auch Roggen oder Weizen gemacht. In all diesen Getreidesorten ist Gluten enthalten. Von Bier sollten Zöliakie-Betroffene also die Finger lassen. Allerdings gibt es mittlerweile auch schon einige, und noch dazu wirklich gute, glutenfreie Biersorten. Als Beispiele seien die Bio Weisse von der Salzburger Biermanufaktur und das „Zum Wohl glutenfrei“ von der Brauerei Gusswerk genannt. Aber Vorsicht! Das sind eindeutig als glutenfrei ausgewiesene Biere. Nur Biere, auf denen das glutenfrei-Symbol oder eben der Hinweis „glutenfrei“ zu finden ist, dürfen getrunken werden!
  • Wein: Vergorener Traubensaft, mehr ist Wein nicht. Daher: glutenfrei. Also Wein an sich, Mixgetränke oder ähnliches sind wieder eine andere Sache. Aber Rot- und Weißwein sind für sich genommen kein Problem.
  • Verdünnsirup: In Sirup ist vor allem eines Zucker. Außerdem Farb- und Konservierungsmittel und Stabilisatoren. Also Zucker und Chemie. Allerdings: glutenfreie Chemie. Daher kann Sirup bedenkenlos gekauft werden. Wer allerdings keine Lust auf die ganze Chemie hat, kann sich Sirup und Verdünnsaft auch ganz einfach selbst machen. Zum Beispiel aus Pfefferminze (Rezept Pfefferminzsirup) oder Lavendel (Rezept Lavendelsirup).
  • Mineralwasser mit Geschmack: Birne/Melisse, Apfel/Ribisel, Brombeer/Limette – von diesen Mineralwassern mit Geschmack gibt es ja die verschiedensten Sorten. Wobei die Bezeichnung Mineralwasser hier etwas irreführend ist, wenn man sich den Zuckergehalt dieser Getränke ansieht. Aber das ist ja nicht unser Thema, uns geht es um das Gluten. Und dieses findet sich in diesen Getränken großteils nicht. Ein Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe schadet aber nicht, da gerade bei solchen Produkten gerne einmal an der Rezeptur geschraubt wird.



  • Kakao: Kinder trinken gerne zum Frühstück Kakao (wobei die Bezeichnung Trinkscholokade wohl angebrachter wäre) und bei Kindern mit Zöliakie heißt es hier schon aufpassen. Sehr viele Produkte sind glutenfrei, sie enthalten Traubenzucker, Kakaopulver, natürlich normalen Zucker und verschiedene Emulgatoren. Es gibt aber auch Sorten, die auf Malzbasis hergestellt werden. Diese sind selbstverständlich nicht glutenfrei, meist ist schon als erste Zutat „Gerstenmalzextrakt“ angeführt!
  • Tee: Auch bei Tee ist es so, dass das Produkt in seiner Urform (also zum Beispiel getrocknete Pfefferminzblätter) glutenfrei ist. Aber – und das ist eine Regel, die sich Zölis merken sollten: Je verarbeiteter ein Produkt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es Gluten enthält. Das heißt, Teemischungen, Instant-Tees und ähnliches, können durchaus glutenhältige Inhaltsstoffe haben. Daher gilt: Unbedingt die Zutatenliste lesen.
  • Eistee: Eistee wäre ja dem Namen nach Eis, Tee und eventuell noch Zucker. Sollte also eigentlich kein Problem sein. Auch die fertigen in der Flasche zu kaufenden Sorten sind großteils unproblematisch. Aber es gibt Ausnahmen, die Malzextrakte dabei haben. Dabei handelt es sich in der Regel um Gerstenmalzextrakt. Deshalb unbedingt bei Eistee immer die Zutatenliste lesen!
  • Kaffee: Bei Kaffee hat man in der „Reinform“ kein Problem, gemahlene und geröstete Kaffeebohne ist glutenfrei. Vorsicht ist aber bei Kaffee aus dem Automaten und bei Instant-Kaffee, geboten. Da gerade Automaten selten eine Liste mit Inhaltsstoffen haben, ist es besser hiervon die Finger zu lassen. Auf jeden Fall tabu für Zöliakie-Betroffene sind Malz- und Getreidekaffees.
  • Alkohol: Zu Bier und Wein habe ich ja schon geschrieben, bei den „harten“ Getränken ist das meiste glutenfrei. Also Sekt, Prosecco, Weinbrand, Obstbranntwein, Korn, klaren Bränden, Rum oder Gin können bedenkenlos (natürlich immer verantwortungsvoll) konsumiert werden
  • Whisky: Dieser ist insofern eine Ausnahme, weil es einen Unterschied in der Herstellung gibt. An sich ist Whisky glutenfrei. Aber es gibt Sorten, zum Beispiel bei Blended Whisky, bei denen nach der Destillation noch einmal Malz zugegeben wird. Damit ist das Getränk natürlich nicht mehr glutenfrei!
  • Fruchtsäfte/Smoothies: Jetzt wiederhole ich mich, aber es stimmt leider für so viele Dinge: In der Reinform glutenfrei, in verarbeiteter und haltbar gemachter Form möglicherweise nicht mehr.

In Sachen Getränke gibt es also zwei Dinge, die man sich merken muss: Wenn das Getränk aus glutenfreien Inhaltsstoffen – und nur aus diesen! – gemacht ist, gibt es keinen Grund zur Sorge. Je verarbeiteter aber ein Produkt, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass es Gluten enthält.

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In diesem Sinne: Prost!

 

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