Glutenfrei als Diät – funktioniert das?

Durch die Aussagen so mancher Stars und Sternchen wurde glutenfrei zum Trend. Denn diese Stars betonten nicht nur die gesunde Wirkung einer glutenfreien Ernährung, sondern priesen dies sogar als Mittel um schlank zu werden und schlank zu bleiben an.

Das ist natürlich so nicht richtig. Vor allem Menschen, die vergleichsweise spät mit Zöliakie diagnostiziert werden, machen oft genau die gegenteilige Erfahrung. So bald sie sich glutenfrei ernähren, nehmen sie zu. Das ist eigentlich einfach erklärt: Zuvor war der Darm krank und geschädigt, die Darmzotten konnten vergleichsweise wenig Nährstoffe dem Körper zuführen. Durch die glutenfreie Ernährung wird der Darm wieder gesund, er kann das Essen optimal verwerten – und aufnehmen. Für Zöliakiepatienten eigentlich ein positives Zeichen.

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Doch was ist mit jemanden, der nicht an Zöliakie erkrankt ist und sich glutenfrei ernährt? Die Antwort ist einfach: Nichts. Hilft es nicht, schadet es nicht, lautet in diesen Fällen die Devise. Allerdings wird eine glutenfreie Ernährung nicht empfohlen, da diese – vor allem wenn man nicht genau darauf achtet – vergleichsweise ballaststoffarm ist. Und es ist deutlich teurer.

Für Zöliakie-Erkrankte stellt sich die Frage nicht. Glutenfrei bedeutet gesund und ohne Symptome – darum geht es uns. Gleiches gilt für Menschen mit Glutenunverträglichkeit bzw. -sensitivität.

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Aber nun zurück zum Kalorien-Thema. Mich hat das trotzdem mal interessiert, vor allem weil mir bei meinem Testbericht des glutenfreien Burgers von McDonalds schon aufgefallen ist, dass dieser mehr Kalorien hat, als der „normale“.

Und wie sieht es generell aus?

Vorweg nur soviel: Ein Vergleich ist natürlich schwierig, gerade bei Broten oder ähnlichem. Ich habe einfach versucht, möglichst ähnliche glutenhältige und glutenfreie Produkte zu finden, und ihren Kaloriengehalt gegenübergestellt. Hier das Ergebnis, das natürlich nicht den Anspruch auf Vollständigkeit oder wissenschaftliche Perfektion erhebt. Aber es ist doch ein kleiner, aufschlussreicher Überblick.

Nudeln: Glücklicherweise gibt es eine Firma, die sowohl glutenhaltige, als auch glutenfreie Nudeln hat. Ihr wisst schon, die mit der blauen Packung. Da lässt sich natürlich gut vergleichen. Also: 100 Gramm glutenfreie Spagetthi haben 359 Kalorien. Das gleiche Produkt „normal“ hat 356 Kalorien. Okay, marginaler Unterschied, glutenfrei um drei Kalorien mehr.

Brot: Das finde ich sehr schwer zu vergleichen, da Brot so unterschiedlich hergestellt wird. Glutenhältiges Weißbrot hat laut Internet 265 Kalorien, ebenso Schwarzbrot (immer auf 100 Gramm gerechnet). Schär Weißbrot hat 239 Kalorien, das Landbrot hingegen 270 Kalorien. Also einmal weniger, einmal mehr. Aber auch hier hab ich eine Marke gefunden, die sowohl glutenfreies, als auch glutenhältiges Knäckebrot herstellt. Und es zeigt sich: wieder hat glutenfrei mehr Kalorien. Eine Scheibe glutenfrei kommt auf 53 Kalorien, eine Scheibe „normal“ auf 43 Kalorien!

Pizza: Hier ist der Unterschied am Größten: eine Pizza Margherita kommt auf 798 Kalorien, die glutenfreie Variante sogar auf 850 Kalorien!

Tja, was sagt uns das? Erstens: selber backen, das spart ganz bestimmt Kalorien, weil gerade die Brote überraschend viel Zucker enthalten. Und zweitens: Wer abnehmen will, sollte nicht zu glutenfrei greifen, das bringt nichts.

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