Glutenfreie Hausmannskost in Wien

Essen gehen ist als Zöliakie-Betroffene eine besondere Herausforderung. Und meist mit vielen Fragezeichen versehen: Gibt es glutenfreie Speisen? Sind sie auch entsprechend gekennzeichnet? Hat man in der Küche schon einmal etwas von Kontamination gehört? Man kann sich vorstellen, dass bei diesen Fragen oft auch Unklarheiten bestehen bleiben, die dazu führen, dass man eben nicht allzu gerne auswärts essen geht. Aber es gibt sehr löbliche Ausnahmen, die ich sehr gerne hier präsentiere. Eine davon ist das Gasthaus Nestroy in Wien.

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Es ist ein sehr traditionelles, fast schon klassisches Wiener Gasthaus. Rustikal in der Einrichtung, mit sehr guter Servicequalität. Es gibt sehr günstige Mittagsmenüs, entsprechend gut ist das Lokal auch besucht. Und es gibt eine eigene glutenfreie Karte! Und: Es gibt keine Probleme, da sich das Personal wirklich auskennt.

Ich habe ja schon vorab nur Gutes vom Nestroy gehört, also war ich umso neugieriger. Zur Sicherheit haben wir reserviert, zwar kurzfristig, aber ich würde das auf jeden Fall empfehlen. Wie gesagt, das Lokal ist gut besucht. Bei der Bestellung hob ich nur kurz an, um nach der glutenfreien Karte zu verlangen und konnte gar nicht so schnell schauen, wie ich sie auch schon in Händen hielt.

Die Küche ist gutbürgerlich, das zeigt sich auch auf der glutenfreien Karte. Ich gestehe: Mein Herz schlug höher. Noch nie hatte ich eine dieser Speisen im Gasthaus gegessen. Ich entschied mich für das Cordon bleu vom Schwein und wählte statt dem Salat Petersilerdäpfel. Zum einen, weil ich sehr hungrig war und zum anderen, weil ich Erdäpfel liebe und sie für mich ein Gradmesser geworden sind, um die Qualität eines Restaurants zu beurteilen.

Nun ja, als Sättigungsbeilage hätte ich sie nicht gebraucht, denn das Cordon bleu war riesig! Hauchdünn, gut gefüllt, sehr groß und köstlich! Siebter Zöli-Himmel! Die Petersilerdäpfel bestätigten den Eindruck von einer wirklich guten Küche noch.

Leider habe ich es nicht mehr geschafft, die Schokolade-Nuss-Palatschinke zu testen. Das Cordon bleu war wirklich sehr sättigend. Aber da habe ich wenigstens etwas, worauf ich mich beim nächsten Besuch freuen kann. Denn dass es einen nächsten Besuch geben wird, das steht für mich zweifelsfrei fest!

 

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