Hirse – das Getreide des Jahres 2017?

Mehrere Zeitungen – darunter die New York Times und die Frankfurter Allgemeine – berichteten kürzlich vom Siegeszug der Hirse. Das Getreide wird sogar als Food Trend 2017 gehandelt und gilt als heimisches Superfood. Für Zöliakie-Betroffene und Menschen, die sich glutenfrei ernähren, eine gute Nachricht und auch keine Überraschung. Denn Hirse hat viel zu bieten, nicht nur, dass sie kein Gluten enthält.

Das als sehr robust geltende Spelzgetreide hat viele  nützliche Bestandteile: gesündere Proteine, Eisen, Ballaststoffe, jung haltende Oxidationsschutzmittel sowie mehrere Angehörige aus der Vitamin-B-Familie. Hirse ist das mineralstoffreichste Getreide überhaupt, hat aber vergleichsweise wenig Kalorien. Trotzdem ist Hirse ein echter Sattmacher. Wie passend, dass die Bezeichnung Hirse vom indogermanischen Wort für „Sättigung, Nährung, Nahrhaftigkeit“ kommt.

Dass Hirse jetzt plötzlich Food Trend wird, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Denn genutzt wird das Getreide schon seit über 8.000 Jahren. Ein besonderer Hirsefan war laut Wikipedia der Hunnenkönig Attila, der seinen Gästen ausschließlich Hirse servieren ließ. Doch auch in Europa war das Getreide fixer Bestandteil des Speiseplans und galt als Grundnahrungsmittel. Das änderte sich im 17. Jahrhundert, als Kartoffel und Weizen ihren Siegeszug auf die Felder und Teller antraten. Der Hekatrertrag bei Weizen ist deutlich höher, als jener von Hirse. Ein entscheidendes Argument für eine sich immer stärker industrialisierende Landwirtschaft.

In Afrika ist Hirse aber nach wie vor wichtiger Bestandteil der Ernährung. Sie dient rund 300 Millionen Menschen dort als Grundnahrungsmittel – und wird auch zum Bierbrauen verwendet. Das Getreide passt übrigens auch deshalb ideal zu Afrika, weil es sich in diesem trockenen und warmen Klima wohlfühlt. Hirse ist weniger dürreanfällig als Weizen und Mais und kommt auch mit einem Drittel weniger Wasser aus. Deshalb gilt Hirse auch vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung als zukunftsträchtiger.

Was kann man aus Hirse machen?

Der größte Hirseprodukten sind allerdings die USA, wo aber nur fünf Prozent der Ernte verzehrt wird. Der Großteil wird zu Viehfutter oder Bio-Diesel verarbeitet. Damit tut man aber der Hirse und ihrem Geschmack Unrecht. Denn auch Gourmet-Köche haben die Vielfältigkeit des Getreides mittlerweile entdeckt. Aus Hirse lässt sich Sirup, Brot, Nudeln, Variationen von Couscous, Pasteten und sogar Popcorn machen.

Hirse wird auch als Reis-Alternative gerne genutzt und eignet sich gut als Beilage oder Füllung, für Suppen, Eintöpfe, Currys oder Breie verwendet. Ich selbst mache am liebsten Aufläufe damit.

 

Hirse Grundrezept:

  • Hirse (bei Beilagen pro Person 50 Gramm) unter fließendem Wasser abbrausen
  • Mit der gleichen Menge Flüssigkeit (je nach Geschmack Wasser, Milch oder Gemüsebrühe) aufkochen lassen
  • bei geringer Hitze und geschlossenem Deckel fertiggaren lassen (je nach Sorte zehn bis 20 Minuten)

Rezept Hirse-Auflauf:

  • Eine Tasse Hirse nach Grundrezept kochen
  • Einen Becher Schlagobers mit kleingeschnittenen Zwiebel, Salz, Pfeffer, einem Ei und kleingeriebenen Käse vermischen
  • Hirse und kleingeschnittenes Gemüse (nach Wahl, bei mir meistens was grade im Kühlschrank ist) in eine Auflaufform geben
  • Obers-Gemisch darüber gießen
  • Bei 180 Grad Umluft etwa 40 Minuten im Ofen lassen

 

Dazu passt am Besten frischer Salat! Gutes Gelingen und guten Appetit!

 

 

 

 

2 thoughts on “Hirse – das Getreide des Jahres 2017?

  1. Obwohl mir Hirse schon ein Begriff ist und man ja auch immer öfter davon liest, hab ich es noch nie ausprobiert. Dein Auflaufrezept regt mich jetzt aber doch dazu an, es mal zu versuchen und ich denke die Tage werde ich es mal nachkochen. Popcorn aus Hirse finde ich auch spannend…hast du das schon getestet?
    Liebe Grüße
    Steffi

    1. Nein, ich hab Popcorn aus Hirse auch noch nie probiert. Mach ich aber bald, weil ich gestehen muss, dass mir klassisches Popcorn nicht wirklich schmeckt.

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