Wie spricht man Gluten richtig aus?

Wie heißt es denn nun wirklich? GlutEEn, GlUten, Glutn? Gehört habe ich schon alle Varianten und ich als Österreicherin benutze die, bei der das E verschluckt wird. Also Glutn, glutnfrei und so eben. Aber es gibt natürlich eine richtige Variante. Nämlich laut Wikipedia: [gluˈteːn] . Und wie spricht man das jetzt genau aus? Mit der Betonung auf das E: Gluteeen, wenn man so will.

Aber damit ist das Potenzial an falsch in Zusammenhang mit diesem Wort noch nicht erschöpft. Denn welcher Artikel gehört davor? Die Gluten, der Gluten, das Gluten? Auch hier muss ich gestehen, dass ich sehr oft die falsche Variante benutze: Die Gluten. Und weil ich weiß, dass ich nicht die einzige bin, der dieser Fehler passiert, denke ich mir oft, das kommt wohl daher, dass Zöliakie-Betroffene mit Gluten etwas Negatives verbinden. So in der Art von vielen kleinen bösen Tierchen, die überall lauern um den Darm anzugreifen. Ist natürlich Blödsinn. Und ist ja noch dazu falsch. Richtig heißt es: Das Gluten. Weil: Das Klebereiweiß. Einzahl, nicht Mehrzahl.

Und weil man ja beim Thema Aussprache ja auch hören will, wie das jetzt wirklich klingt, hab ich ein kurzes Video für euch gemacht. Viel Spaß!

 

 



 

7 thoughts on “Wie spricht man Gluten richtig aus?

  1. Etymologisch korrekt ist allerdings wirklich die Betonung auf der ersten Silbe, da aus dem Lateinischen „gluten, glutinis n“. Die meisten Leute in Deutschland sprechen es nur falsch Glutensensitivität aus, was überhaupt keinen Sinn ergibt. Aber dadurch, dass das die meisten Leute nicht wissen, ist die eigentlich falsche Aussprache „Gluteeeeen“ inzwischen die gebräuchlichere, die auch von den meisten Wörterbüchern empfohlen wird. Trotzdem: Richtig wäre eigentlich Glúten!

    1. Liebe Tine! Erstmals ein richtiger Kommentar zur Aussprache von Gluten! Danke! In vielen Kommentaren in verschiedenen Foren und auf youtube melden sich Leute, Physiker, Techniker, die der Aussprache Glutén anhängen. Mit der Begründung, es hieße ja auch Benzín, Propán, Arsén, Menthól, … Glúten, glútinis, feminin, wurde von den Römern auf dem u betont. Die Beispiele an endbetonten Wörtern sind hauptsächlich Kunstworte aus der Chemie und anderen Fachsprachen, mit Ausnahme des Arsen (lat. arsénicum), welches schrittweise zwei Endsilben verlor (Arsénik, Arsén).
      Es heißt also korrekt: Die Glúten (Singular). Und wenn man es denn in den Plural transferieren möchte (wie Wasser, die Wässer u.a.), hieße es die Glútene. Die Verwirrung stammt vor allem daher, dass die lateinische Singularendung -en mit einer bestimmten deutschen Pluralendung übereinstimmt. Frau, die Frauen. Die Mehrzahl betont man und frau auch nicht auf dem e. Oder hieße es etwa Frauén? 😉

      1. Lieber Augias, das lateinische Nomen ɢʟᴜᴛᴇɴ ist (wie das Nomen ɴᴏᴍᴇɴ) kein Femininum, sondern ein Neutrum. Deine Annahme, das deutsche Nomen Gluten (Klebereiweiß) sei folglich („also“) weiblich, entbehrt daher jeglicher Grundlage. Es heißt (unabhängig von der Betonung des Wortes Gluten): das Gluten.
        Nichts für ungut; ᴇʀʀᴀʀᴇ ʜᴜᴍᴀɴᴜᴍ ᴇsᴛ.

      2. Es heißt Gluuuten!!
        Auch ich dachte anfänglich „Gluten“ klingt cooler und medizinischer. Ist aber falsch -und auch die Duden-Redaktion ist sich nicht sicher!!
        Guten kommt vom lateinischen Wort Leim (lt. Duden) und bedeutet eben Klebereiweiß, also hat überhaupt nichts mit Glutamin, Glutamat oder Carageeen und dergleichen zu tun. Daher ist es einfach wichtigtuerisch Gluteen zu sagen!!

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